Die 20 minütige Fahrt von Helsingborg nach Helsingor war überraschend angenehm, vielleicht auch weil die Elektrofähre nicht so laut wummert, wie die normale Fähre. Und schwups, waren wir in Dänemark.
Wir wollten am späten Nachmittag bis Odense kommen, wo meine Cousine mit ihrer Familie gerade Urlaub machte. Die Fahrt war allerdings relativ lang und stressig, weil um Kopenhagen herum sehr viel Verkehr war. Zum Glück fanden wir wieder Rastplätze mit Spielplatz zum Auspowern.
Wir hätten ja eigentlich vorgehabt, die Nacht auf dem selben Campingplatz wie meine Cousine zu verbringen, aber der war leider schon voll. Mist.
Dann wollten wir aber wenigstens gemeinsam Abendessen. Die Campingplatz Besitzerin empfahl uns ein Street Food Festival in Odense und das war wirklich ein super Tipp!
Food Heaven! Burger, Sushi, Pizza, Tandoori, Grill Fleisch, Waffeln und vieles mehr. Wirklich schwer, sich da zu entscheiden.
Die Kinder konnten ein bisschen draußen herumlaufen. So eine Location hätte ich auch gerne in der näheren Umgebung. Bei uns wurden es übrigens sehr leckere Burger. Johannes freute sich über die Pommes dazu.
Er war dann schon total müde und wir haben ihn gleich in seinen Schlafanzug gesteckt, noch bevor wir zum Parkplatz am Freibad fuhren und dort die Nacht verbrachten. Nicht ideal, weil daneben die Bahnstrecke verläuft, aber manchmal ist es halt so. In der Nacht hat es dann auch noch angefangen zu regnen und wir ließen es total gemütlich angehen. Erst kurz vor Mittag brachen wir auf in Richtung der Insel Romo, wo das Wetter am Nachmittag besser werden sollte. Die Anfahrt ging entlang eines langen Damms und vorbei an ganz vielen Schafen.
Der Strand von Romo ist bekannt, weil man mit dem Auto bzw. Womo bis ganz nach vorne fahren kann, weil der Strand so breit ist. Als wir ankamen, regnete es aber gerade wie aus Eimern und es war mächtig windig, so dass wir uns erst einmal ganz hinten gleich hinstellen und abwarteten.
Als es aufhörte, trauten sich immer mehr Womos weiter nach vorne und auch wir parken um und machten uns fertig zum Spaziergang. Johannes habe ich in die Matschhose mit Gummistiefel gepackt, die sinnvollere Alternative wäre nur nackig gewesen. 🙂
Überall stand noch das Regenwasser und ich hätte lieber auch eine kurze Hose anziehen sollen… Egal. Was für ein cooler Strand!!! Wir marschierten vor bis ans Meer, um den Kitern und Windsurfern zuzusehen.
Zwischenzeitlich fand Johannes es witzig, im seichten Wasser zu krabbeln, aber es war erstaunlich warm und insofern egal, dass er doch noch ganz nass wurde. Nur auf die steigende Flut mussten wir etwas achten und von der Sandbank aus schon durch knietiefes Wasser waten.
Unser Abendziel war dann schon ein Stellplatz in Deutschland, am Nordostseekanal bei Schachtholm. Vorher waren wir noch schnell einkaufen, während draußen ein ziemlich fieser Gewitterschauer niederging. Wir hatten ziemlich Angst vor Hagel, da der Riss in unserer Windschutzscheibe möglichst nicht mehr wachsen sollte. Aber es ging alles gut.
Wir kamen gegen 20 Uhr dort an und bekamen leider nur noch in der zweiten Reihe einen Platz. Die erste war schon mit großen Weißwänden belegt, aber es war ja auch Samstag. Gleich nach kurzer Zeit hörten wir zum ersten Mal das laute Wummern eines herannahenden Schiffes. Und es war gleich ein richtig großes!
Zwischen der ersten Reihe und dem Kanal befindet sich auch noch eine kleine Straße.Während Simon für uns kochte, spielten Johannes und ich Fangen ums Womo herum, da es zu regnen aufgehört hatte. Immer wieder fuhren große und kleine Schiffe vorbei, ziemlich cool!
Am nächsten Morgen war es dann gar nicht mehr weit bis Bad Segeberg, wohin uns vor vielen Wochen Merle, Thilo und Tammo, die wir in Glaskogen kennenlernten, eingeladen hatten.
Wir wurden sehr herzlich empfangen und Johannes freute sich total, Tammo wiederzusehen und einen Spielpartner zu haben. Es gab sehr leckeren Kuchen und als es zu regnen aufhörte, zeigte uns Tammo den nahe gelegenem Badesee. Abends zum Grillen kam sogar die Sonne raus.
In dem tollen riesigen Garten machten wir sogar ein Lagerfeuer mit dem Holz, das wir noch seit den Lofoten mit herum fuhren.
Merle musste am nächsten Tag leider arbeiten, aber Thilo und Tammo verbrachten noch den ganzen Vormittag mit uns.
Dann hieß es aber Abschied nehmen, denn es lagen noch über 850 Kilometer Heimweg vor uns. Weit kamen wir erstmal nicht, weil Johannes nach wenigen Kilometern unbedingt nochmal raus wollte und wir deshalb Pause an einem Obst und Gemüse Hof mit Ziegen machten.
Mit diversen Stops und sogar ein paar Fahrstunden, als Johannes schon im Schlafanzug in seinem Sitz schlief, passierten wir spätabends endlich die bayerische Landesgrenze und verbrachten die Nacht auf einem neuen Gratisstellplatz in Leopoldsgrün, wo bereits ein anderes Womo mit EBE Kennzeichen stand.
Der Stellplatz befand sich direkt neben dem Feuerwehrhaus und prompt wurden wir um kurz vor 7 Uhr mit der Sirene geweckt. Das anschließende Spektakel der heraneilenden und kreuz und quer auf der Wiese parkenden Feuerwehrmänner und der anschließend ausrückenden Feuerwehr machte die schlechte Laune schnell vergessen.
Simon und Johannes holten dann leckere Bamberger Hörnchen und Semmeln vom Bäcker und wir konnten den Endspurt beginnen. Mittagspause machten wir bei meiner Schwester in Kösching und waren dann um kurz vor 16 Uhr wieder in Grafing, wo Oma, Opa, Onkel, Cousine und Hund schon sehnlichst auf uns Johannes warteten. Schön, wieder daheim zu sein!______________________________________
Insgesamt waren wir somit fast sieben Wochen unterwegs, sind 8434 Kilometer gefahren, bei einer Fahrzeit von 133 Stunden. Das ist Simon alles alleine gefahren, mega!!!
Unser Bus hat dabei im Durchschnitt übrigens 9,8 Liter verbraucht, falls das jemanden interessiert. 🙂
Dann hatten wir uns auf noch knapp drei schöne Wochen Urlaub daheim gefreut, bevor wir beide im September wieder anfangen zu arbeiten und Johannes in die Krippe kommt.
Leider habe ich mir dann aber am Samstag beim Heimradeln im Ebersberger Forst ziemlich fies bei einem Sturz nach einem Wespenstich den rechten Unterarm gebrochen und musste bis Dienstag im Krankenhaus bleiben. Tja. Schade. 4 Wochen Schiene erstmal und nichts schwereres als eine Kaffeetasse heben.
Das Tippen mit links geht immerhin schon ganz gut…
Wir freuen uns aber schon wieder auf die Herbstferien, wo wir sicher nochmal ein paar Tage an den Walchensee oder so fahren werden.
Das Leben im Womo vermissen wir nämlich schon jetzt. 🙂
Bis bald also und schön, dass ihr wieder dabei wart!