Elternzeitreise Sardinien

Ab heute nehmen wir euch mit auf eine kleine Zeitreise, in den Oktober 2021. Da sind wir in unseren zweiten Monat Elternzeit gestartet und haben uns den Traum erfüllt, einmal im Herbst nach Sardinien zu fahren. Wenn die Luft und das Meer noch warm sind, aber die meisten Touristen wieder zu Hause.

Wir nahmen dazu die Nachtfähre von Livorno und kamen noch vor Sonnenaufgang im Golfo Aranci an. Von dort fuhren wir nicht weit, nur auf die gegenüberliegende Seite der Bucht und konnten den Sonnenaufgang am Meer genießen. So kann der Urlaub anfangen.

Da der Platz zum Schlafen aufgrund seiner Schräglage aber nicht ideal war, fuhren wir nachmittags noch weiter zu einem anderen Strand ein gutes Stück südlich, da wir auf mehreren Plätzen davor kein Glück hatten. Es waren doch noch einige Womos mehr als erwartet unterwegs.

Weiter ging es dann spontan an einen Campingplatz, wo wir direkt drei Nächte blieben, weil nicht viel los war, es einen (eiskalten) Pool, Spielplatz und ein Restaurant gab. Aber das beste waren der Kieselstrand und die Küste mit den roten Felsen zum Entlangwandern. Was für eine traumhafte Landschaft! Musste mich arg zurückhalten nicht den ganzen Kofferraum voller schöner Steine zu machen. 😅 Aber den kleinen Bergkristall, den ich gefunden habe, hab ich natürlich mitgenommen. 🤩

Wir sind dann nur wieder von dort los, weil das Wetter doch erst mal richtig schlecht werden sollte und wir eine Ferienwohnung für zwei Nächte nehmen wollten. Eine zu finden war übrigens kein Spaß 🙈 und die wir gefunden haben war dann auch nicht der große Hit, aber mei. Das gehört halt auch manchmal dazu. Ende Oktober ist die Auswahl halt nicht mehr sehr groß. Hotel haben wir gar keins gefunden in der Gegend. Zum Glück wurde das Wetter dann aber wieder besser und auch an den Regentagen haben wir Ausflüge gemacht. Und auf den griffigen Felsen kann man bei jedem Wetter klettern…

Als es wieder sonniger wurde, haben wir auf dem Stellplatz in Buggeru zufällig eine nette Familie wieder getroffen, die wir auf dem Campingplatz in Coccorocci kennengelernt hatten.

So ergab es sich, dass wir zusammen weiter zu den Dünen von Piscinas gefahren sind und dort übernachtet haben. Wir waren vor ein paar Jahren schon mal dort, da waren bei weitem weniger Camper. Jetzt gibt es einen recht großen Parkplatz, aber es ist trotzdem ein wunderschöner Ort. Man fühlt sich wie in der Wüste und eine kleine Wanderung auf eine der nahegelegenen Dünen dauert länger als man denkt. Nur hinunter geht es dann schneller 😅 Die rostigen Loren, die noch aus Minenzeiten herumstehen waren für unseren Großen besonders interessant.

Um zu dem Strand zu gelangen muss man übrigens eine ziemlich lange Buckelpiste fahren und je nachdem ob man von Norden oder Süden kommt, muss man auch zweimal Bäche furten, einmal flach und einmal etwas tiefer. 😉 jedes Mal spannend und ein Erlebnis. Sollte halt nicht gerade geregnet haben…

Weiter ging es dann mit unseren neuen Freunden nach Bosa, einem wunderschönen, sehr bunten Städtchen mit kleinen Gässchen, in denen man sich auch leicht verlaufen kann. Wir waren 2018 schon mal dort, aber finden es ist immer einen Besuch wert.

Das Wetter wurde leider wieder schlechter und regnerisch und abends war es nicht ganz leicht einen guten Übernachtungsplatz zu finden, außerdem war dringend Entleeren und Wasser auffüllen angesagt. Das konnten wir aber an einem kleinen offenen Campingplatz machen und sind dann trotzdem weiter gefahren, zu einem Platz den Simon von früher kannte. Da geht es plötzlich (im Dunkeln schon!) neben der Straße durch einen Zaun eine Schotterstraße hinunter Richtung Meer. Später kam noch der Besitzer, um von allen Womos für die Nacht 10€ zu kassieren .

Am nächsten Tag konnten wir den Platz dann so richtig genießen, mussten aber zwischendurch wegen Regens im Womo bleiben. Das Meer war wunderbar wild und wellig und ein kleiner Spaziergang hoch zu einem ehemaligen Wachturm (?) brachte herrliche Aussicht auf den Strand und die Umgebung. Wir sind zwei Nächte geblieben. Denn nach dem Regen kommt bekanntlich wieder Sonnenschein und in unserem Fall sogar ein exzellenter Regenbogen. 🤩

Weiter ging es dann zu einem alten Bekannten, dem Strand von Rena Majori. Dort waren wir in allen bisherigen Sardinienurlauben, allerdings war noch nie soviel los wie dieses Mal. Der viele Wind lockt halt doch die Kiter und der Parkplatz ist an den meisten Stellen sehr schräg. Wir haben uns mutigerweise neben unsere Freunde recht weit oben an die Klippe in den Sand gestellt, mit grandioser Aussicht auf einen der schönsten Sonnenuntergänge. Aber der Wind!!! 🤯 Die Kinder haben zwischen unseren Bussen den Windschatten genutzt und dort eine Sandburg gebaut. In der Nacht wurden wir so richtig durchgeschüttelt, so dass man keinen guten Schlaf fand. Aber am nächsten Morgen war es trotzdem herrlich sonnig und frisch und wir haben noch vor dem Frühstück wieder den Strand erkundet und angeschwemmte Schätze erkundet.

Zum Glück lies der Wind im Laufe des nächsten Tages noch weiter nach. Wir brachen in Richtung Capo Testa auf, wo wir zusammen mit unseren Freunden noch eine Wanderung machen wollten, bevor sie abends schon auf die Fähre Richtung Heimat fuhren. Aber erst einmal machten wir einen Zwischenstopp an einem der wenigen geöffneten Stellplätze, um mal wieder Wasser aufzufüllen und Grauwasser und Klo zu entleeren. Ein netter Besitzer, viele Esel und andere Tiere und eigentlich ein schöner Platz, nur etwas schräge Parkplätze. Wir beschlossen, am Abend wiederzukommen, da es da oben im Norden nicht so gut mit Freistehplätzen aussah.

Dann fuhren wir also weiter zum Capo Testa und fanden zum Glück noch zwei Parkplätze, wo wir erst Mal Mittagessen kochten, bevor wir bei bestem Wetter mit vier gut gelaunten Kindern loswanderten. Super Kinderweg, weil es sehr viel Kraxelei auf den griffigen Felsen beinhaltet. Man kommt auch durch ein berühmtes Hippietal, in dem wohl ganzjährig Menschen leben zwischen den Felsen. Ein paar kuriosen Gestalten sind wir auch begegnet. 😅

Der Abschied von den Freunden fiel danach vor allem unserem Großen schwer, da er sich so gut mit der Tochter verstanden hat. Aber wir haben sie dann zu Hause alle nochmal getroffen zu einem freudigen Wiedersehen.

So langsam machte sich dann bei uns Erwachsenen ein wenig der Urlaubs-Ende-Blues breit. Die Fähre für den 4.11. abends war endlich gebucht und dann fühlt es sich doch manchmal nur nach nem abwarten an… kennt ihr das wenn der Urlaub sich dem Ende neigt?

Aber trotzdem hatten wir noch zwei schöne Tage vor uns. Wir brachen also vom Stellplatz mit den vielen Tieren wieder gen Norden auf und nach einem Einkauf parkten wir den Bus auf einem echt leeren Parkplatz in einer Feriensiedlung, direkt am Meer. Dort haben wir dann gegessen und gekocht und sind dann lange mit Johannes am Strand lang und durch die Felsen geklettert. Total gut.

Weiter ging es danach zu einem sehr schönen Strand, wo ein Parkplatz komplett voller Kiter Womos war und der Nachbarplatz wohl eigentlich nicht für Womos gedacht ist. Aber nachdem neben uns noch viele weitere waren und ja schon November war, parkten wir uns ganz an den Rand und gingen erst mal vor zum echt schönen Strand.

Und als wir dann zurück zum Bus wollten, hatten wir eine ganz besondere Begegnung. Gut, dass wir nicht schneller waren oder zwei Minuten eher los sind. Sonst hätten wir den kräftigen Kerl direkt auf dem schmalen Pfad getroffen. 🙈 Wuah. So konnten wir ihn aus sicherer Entfernung beobachten wir er aus dem Schilf raus über den Strand zum Süßwasser trottete und dann weiter seiner Wege zog. Was für eine majestätische Kreatur!

Am letzten Tag auf Sardinien, dem 4. November, haben wir noch einen netten Ort an der Küste gefunden mit tollem Spielplatz und uns in einer Bar ein paar Pizzastücke zum Mittagessen geholt. Die bei Google so genial bewertete Bäckerei hatte leider schon Saison bedingt geschlossen. 🤷🏻‍♀️

Wir sind dann noch weiter gefahren und haben einen sehr weißen und menschenleeren Sandstrand gefunden, wo wir wirklich ganz weit vor fahren konnten. Echt cool. Es war nicht mehr ganz so warm, aber Simon und J sind trotzdem nochmal ins Meer. Bei dem türkisen kristallklarem Wasser auch verständlich.

Danach ging es schon Richtung Fähre, wobei wir im großen Einkaufszentrum noch ein bissigen geshoppt bzw. Bier und so aus Sardinien mitgenommen haben. Und da es unser Hochzeitstag war, haben wir uns auch noch ein paar Leckereien besorgt, die wir vorm an Board gehen noch im Womo verputzt haben.

Dieses Mal haben wir uns eine besonders tolle Kabine gegönnt, ich hab leider vergessen wie sie hieß. Die gibts nur einmal auf dem Schiff und ist sehr groß, sogar eine Badewanne gab es. 😅 der etwas ältere Herr von der Crew sah uns auch etwas merkwürdig an, als er uns zu unserer Kabine brachte. Aber wir wollten ein großes Bett, in dem wir zusammen mit der kleinen Maus schlafen konnten und ein extra Bett für den Großen. Von der tollen großen Fensterfront hat man nachts nicht viel, aber war trotzdem cool. Wir hatten Glück und eine ruhige Überfahrt, der große Sturm kam nach uns. Beim ersten Sonnenlicht legten wir wieder in Livorno an.

So, damit ist die Zeitreise nach Sardinien 2021 zu Ende. Ich hoffe es hat ein paar von euch gefallen mitzureisen. 🤗 Vielleicht gibt es ja schon bald wieder Neuigkeiten von der Insel…

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